Teil 2: Hitze zum Kühlen

Um endlich an die Leistungsgrenze zu kommen, mußte also eine andere Kühlung her. Zur Auswahl standen entweder
eine Wasserkühlung oder ein Peltierelement. Da mir eine Kühlung mit Wasser zu aufwendig erschien,
entschied ich mich für ein Peltierelement. Umfangreiche Recherchen im Internet liesen mich nichts Gutes ahnen.
Dennoch wollte ich meine eigenen Erfahrungen machen.
Ich besorgte mir ein Peltierelement von www.conrad.de mit 79 Watt.

Der Vollständigkeit halber hier nur kurz die Funktionsweise eines Peltierelementes:
Das Element besteht aus zwei keramischen Seiten, durch Anlegen von Strom ist es möglich, eine Temperaturdifferenz von
ca. 60°C zwischen den beiden Seiten zu erhalten. Das Problem ist, dass sich nicht die kalte Seite um 60°C zur
Raumtemperatur abkühlt, sondern sich die heiße Seite erhitzt.
Will man nun die kalte Seite zum Kühlen einsetzen, muß die heiße Seite gekühlt werden.

Ich machte mehrere Versuche mit Luftkühlung. Verwendet wurde einmal der Alpha PAL 6035 mit Silent und
High Speed Lüfter sowie der Swiftech MC462A mit Pro Lüfter.

Kühler, Peltierelement, Kupferplatte

Da die Flächen des Peltielements größer als die DIE eines Prozessors sind, nahm ich zur Anpassung
eine Kupferplatte mit 5mm Stärke in der Größe des Elementes. Als Stromquelle wählte ich ein Labornetzteil mit 13.8V
und 8A Leistung. Mit einem normalen ATX Computernetzteil ist es nicht möglich, die leistungshungrigen
Peltierelemente zu betreiben.

Versuchsaufbau, ich wollte mir ja nicht gleich den Prozessor killen

Das Problem mit dem Kondeswasser löste ich mit einer Temperaturdifferenzschaltung. Diese Schaltung erlaubt es,
mit zwei Fühlern ausgestattet, eine Temperaturdifferenz zu bestimmen, in deren Abhängigkeit ein Relais angesteuert wird.
Den ersten Fühler baute ich in die Kupferplatte ein, der zweite wurde im Computergehäuse platziert. Als Differenz
stellte ich 7°C ein, d.h. die Kupferplatte wurde max. 7°C kälter als ihre Umgebungstemperatur. Bei diesem Unterschied
entsteht noch kein Kondenswasser.

Eingabaut auf mein Asus Board

Eingebaut und angeschlossen testete ich die Konstruktion. Der 1200Mhz Prozessor wurde auf 1400Mhz mit 1,85Vcore
getaktet. Bei diesen Werten schaltete die Steuerung nicht mehr aus, sie mußte nicht mehr abriegeln.
Das Element erreichte also max. 7°C unter Casetemperatur, der Prozessor hielt eine Temperatur von 42°C, dieselbe
Temperatur erreichte ich aber mit dem Swiftechkühler ohne Peltier auch.

Fazit: Mit den eingesetzten Bauteilen war nicht mehr zu erreichen. Um mit einem Peltierelement eine wirklich gute Kühlung zu
realisieren, mußte die heiße Seite besser gekühlt werden, dies war aber nur mit einer Wasserkühlung möglich.

Teil 3: Wasser bis 1610